Dienstag, 1. September 2015

naked on the kitchen floor

 
Bin Sonntag Abend bei einer Mitfahrgelegenheit mitgefahren - alles Studenten. Die Fahrerin hörte gar nicht mehr auf zu meckern über die Anstrengungen ihres Studiums und ihren endlosen Lernaufwand für nichts und wieder nichts. Ihr Lieblingssatz lautete "Ich hab kein Bock mehr!" Außerdem stellte sie fest, dass die kommenden zwei Jahre die "größte Scheiße auf diesem Planeten" werden würden, und sie schien es ernst zu meinen.. Wobei ich mir dachte, da gibt es aber schlimmeres bzw. wenn du's so kacke findest, warum machst du's dann? Die drei wetteiferten, wer am meisten Stress hatte und lästerten über Bekannte, die nur am Chillen seien und das Studium deshalb nicht schafften. Hat mich traurig gemacht, dass Leute offensichtlich ein Leben führen, dass sie gar nicht führen wollen, oder ist das nur die deutsche Gewohnheit, sich über alles aufzuregen?
Will so nicht werden, aber merke gleichzeitig, wie ich mich selbst über meinen Alltag beschwere und das Gefühl habe, keine Zeit für gar nichts zu haben. Keine Zeit für Gefühle, für zur-Ruhe-kommen, dafür, anderen Gutes zu tun. Will allein sein und habe gleichzeitig immer ein zeitverschwendendes Gefühl, an einem Ort ohne die Menschen zu sein, dir mir gut tun. Finde die Tage sind zu kurz für das, was ich tun will, ich bin umgeben von fremden Menschen oder verbringe unwirkliche Zeit auf allerengstem Raum (90 cm) zu zweit. Wissen nicht, was wir wollen, bin so unsicher, dass ich es für die einzige Wahrheit halte, dass alles ganz anders ist.

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