Dienstag, 12. November 2019

Rumliegen sich nicht bewegen können oder reden

Was ich heute alles ganz cool fand:

1.Gender fluid sein wie Bill Kaulitz

2.Den Himmel und die Weite hinter der Stadt

3.Tagträume haben von meinem Lehrer und nachts Musikvideos träumen

4.Das Album "I am easy to find" von The National

5. Dick Gitarre jammen

Die Zeiten ändern sich und irgendwann wird alles umgedreht. Irgendwann stehen wir vielleicht mal auf der anderen Seite. Achja das Leben. I love it



Donnerstag, 16. Mai 2019

Puppentheater

Rollen spielen, um zu bestehen 
als wäre das hier ne Scheiß-Aufnahmeprüfung für eine Schauspielschule
lächelnd, nickend, ja sagend
verbringe ich die Tage 

obwohl ich euch allen am liebsten ins Gesicht kotzen würde
weil ihr's auch noch ernst meint, was ihr macht
oder ihr verlernt habt, drüber nachzudenken


Mittwoch, 6. Februar 2019

Entspannungsmusik

Sitze auf dem Festerbrett und lackiere mir die Nägel weinrot. Draußen regnet es grau in die Pfützen.
Dazu höre ich die "Entspannungsmusik"-Playlist bei Spotify, deren Titel Namen tragen wie "All is not lost" oder "No arguments" und die sich ebenso dramatisch anhören. So wie in den Filmszenen, wo eine verlassene Frau am Fester sitzt, sich die Nägel lackiert oder und ins trübe Regennass starrt und ihre Gedanken sehnsuchtsvoll abschweifen, hin zu besseren Tagen, wild romantischen Picknicks in Sommerkleidern oder so.
Allerdings bin ich nicht verlassen worden. Höchstens von allen guten Geistern...
Kennt ihr das, wenn ihr selbst euch an Gesichter und Namen von Leuten verhältnismäßig gut erinnern könnt (ich sage verhältnismäßig, dachte aber dass es ganz normal wäre), die anderen Leute sich aber nicht an euch? Frage mich dann immer, ob es daran liegt, dass ich so langweilig und unbedeutend bin/aussehe oder daran, dass mein Gedächtnis einfach überdurchschnittlich ist und das der anderen Leute nicht. Ohne Witz, selbst nach mehreren Jahren kann ich mich an die Gesichter von Leuten erinnern, selbst wenn ich mit ihnen nicht besonders viel zu tun hatte.
Vor einiger Zeit saß mir Steven aus dem Kindergarten gegenüber (unsere Kindergartenzeit ist jetzt ca. 20 Jahre her), ich hab sein Gesicht sofort erkannt (er sah viel attraktiver aus als damals), wenig später fiel mir auch sein Name ein und dass er früher ein Unruhestifter war, vor dem alle Angst hatten... Ihn ansprechen allerdings konnte ich natürlich nicht, denn wie stalkermäßig wäre das denn gewesen?
"Hi, du bist doch Steven, kennst du mich noch? Wir waren zusammen im Kindergarten", er hätte mir wahrscheinlich n Vogel gezeigt bzw. wäre es zu einer unangenehmen Situation gekommen.
Deswegen spreche ich Leute nicht mehr an, die ich mal gekannt hab und das ist ja eigentlich auch blöd.
Merke gerade, dass die Playlist keine ist und nur die beliebtesten Entspannungshits beinhaltet... Das gibt mir irgendwie zu denken.
Eine weitere wichtige Frage: Wie bekommt frau es hin, die Nägel nach dem Lackieren ordnungsgemäß trocknen zu lassen? Ich muss ungefähr 30 sek nach dem Lackieren dringend auf Klo oder aber widme mich einer vermeintlich nägelschonenden Tätigkeit wie lesen oder im Bett liegen (wird meistens zu langweilig). Es ist schlichtweg unmöglich, aber Tippen geht wie ich gerade bemerke.
Genug meditiert, ich schreite jetzt mal zur Tat und befolge die To-Do-List:

-Biomüll raus
-Anti-Schimmel-Farbe im Baumarkt kaufen (ja, ich wohne in einer Gammelbude)
-Vorstellungsgespräch-Termin vereinbaren
-Bad putzen
-Suppe kochen
-Kuchen backen
-vlt zur Bücherhalle, Bücher zum Thema "Basteln mit Senioren" ausleihen (ja, ich bastel mit Senioren)

Spießiger geht's wohl echt nicht... Naja, vielleicht ziehe ich irgendwann ja in den Busch, die Zivilisation langweilt mich gerade. Irgendwann gibt's aber kein Entkommen mehr, ich merke wie ich immer mehr in ihren lähmenden Bann des Alltags reingezogen werde. Irgendwelche Tipps für mich?
Lg


Montag, 7. Januar 2019

Alltagsfeelings

Ich komme nicht raus aus dem dumpfen Sumpf
keine wilde Truppe, deren Zusammenkünfte mich erwarten
schmelze mir weiße Schoko-Konfitüre zum Löffeln

keine Süßigkeiten im Haus
doch ich brauche jede meiner Drogen
jeder Drink bringt mich um 

und doch lockt der taube Rausch
sich ins dunkle Nass schwingen um das Leben zu spüren
ob im Balletsaal, beim Stadtwandeln, Bäume beobachten
oder beim ausgelassen Tanzen zwischen fremden Menschen
ist so endlos schwer und weit weg
von meiner Bettwelt, meinem Kokon aus Gewohnheiten und Konsum.
Ich spiele verstecken mit dem Abenteuer
es kann mich hier nicht finden und zieht ohne mich weiter.
Das ganze ernst und erwachsen alles Organisieren und Einhalten und unter Kontrolle haben entzieht mir die Lust auf Spaß
wie die Salzkörner dem Seidentuch die Farbe heute in der Kunsttherapie

Die gestresste Kassiererin stresst mich, ist von mir und allen anderen genervt und wir alle sind voneinander genervt, bis wir uns mal wieder klar machen, dass doch die meisten Dinge nicht wichtig genug sind, um sich davon stressen zu lassen
immer vergessen wir es

zukunft

Alte Leute, Kranke Leute, traurige Leute, einsame Leute, Ausgestoßene und Aussiedler
Gesenkter Blick, hängende Schultern, keine eigene Kraft
Verloren gegangene Kraft
Gewichte, die an euch ziehen 
Und die keine träumenden Gedanken zulassen
"Damals war ich noch surfen und mehr Stunden auf dem Wasser als im Bett --- aber das geht ja nu nich mehr."
"Ja, die Arbeit hat mir Spaß gemacht --- aber jetzt... nä.. geht alles nicht mehr" 
Nichts geht, nichts macht Spaß, alles Schöne steht schon hinter euch, ist alles schon erlebt worden.
Und alles andere ist doch nur Fassade so tun als ob...Oder? 
Denn so schön wie's mal war wirds doch nicht mehr