Montag, 15. Dezember 2014

Dunkel wars, der Mond schien helle

 
Der durchlöcherte Hase und der aufgehängte Fuchs waren wie eine Prophezeihung. Nicht zu vergessen das vergrabene Eichhörnchen.
In jener Nacht war der Himmel hellweiß und ohne Sterne. Die Kraft war schon lange aus dir gewichen, trotzdem hattest du noch warme Hände, ein warmes Herz. Und winktest uns hinterher, als wir das letzte Mal aus dem Raum gingen.
"Ich fress mich dadurch", ein Satz aus deinem Munde, beinahe konnte man dir Tapferen glauben.
Noch nicht richtig verstanden habe ich es, dass die Welt jetzt eine Welt ohne dich ist. Denn einem Tag folgt der nächste und dann der übernächste und das Leben geht einfach weiter wie immer.
Trotzdem hinterlässt du eine Leere wie ein schwarzes Loch, obwohl du schon lange nicht mehr da bist. Eine Einsamkeit, die du vielleicht zu gut selbst kennst ist geblieben. Und der Hund jault vor Zahnschmerzen, der Teppich im Hexenhaus verschimmelt und die Bücher müssen unbedingt gerettet werden.
Du hast die Farbe verloren, bist verblichen wie die Blätter, die im Wind davon wehen. Hilflos sehen sie aus, die kahlen Äste. Dunkel sind die Morgen, seitdem du weg bist, dunkler als je zuvor. Kalter Regen peitscht mir ins Gesicht, als wollte er mir sagen, wie sehr ich am Leben bin.
Denke nicht nach, funktioniere. Betreibe Frustshopping, um Mutti zufrieden zu stellen. Räume aber nicht die Küche auf.

Währenddessen bist du ein Stern, egal wie weiß oder grau die Wolken sind, die den Nachthimmel verdecken.

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