Montag, 27. November 2017

Totenstille

Wir gedenken heute den Toten. Habe ich zwar noch nicht getan, weil mein Leben viel zu laut und aufgebracht an mir vorbeirauscht und ich in der ganzen Aktion mir mal kurz meine Finger am Räucherstäbchen verbrenne, aber irgendwie muss man doch mal inne halten. Jetzt nicht nur wegen der Toten, aber so allgemein. Finde nämlich einfach kein Halten mehr im Kreis meiner Gedanken, dieses blöde Karussell dreht sich pausenlos, so dass ich keine Einzelheiten erkennen kann.
Kognitive Stresssymptome nennt man das by the way.
Einiges rauscht mir da so durch den Kopf, ohne je zu bleiben, ohne mir je irgendwelche Erkenntnisse da zu lassen. Und nicht nur die Gedanken, die Leute sie rauschen genau so vorbei. Jede Sekunde andere Menschen, bin nie allein aber trotzdem immer einsam, ohne melodramatisch klingen zu wollen... aber whatever, dazu finde ich nun nicht die Worte.
Also baue ich lieber einen Schrein für alle Seelen, die diese Welt verlassen haben und vielleicht herumgeistern oder weg sind oder woanders. Bei mir waren das dieses Jahr mein Lieblingspferd, das ich aus dem Stall schleifen und mit dem Gabelstapler abtransportieren musste, mein Opi und meine Katze. Wie können denn Leute einfach weg sein? Ohne Witz habe ich heute einen Geist gesehen. Also jemanden, der schon gestorben ist. Er hat vor der Bar rumgelungert und geguckt, ob es euch gut geht.
Ey was hat eigentlich überhaupt eine Bedeutung? Manchmal denke ich NICHTS. Jetzt grade zum Beispiel. Und dann verlerne ich das Weinen und werde starr vor Angst.. Angst vor der Welt, vor mir selber und vor verrauchten Bars mit semi-lässigen Leuten und allem in Kombination... Werde starr vor Wut auf mich selbst, dass ich Dinge nicht geschehen lasse, die ich vorhabe, Dinge die möglich sind. Doch meine Erwartungshypothese ist negativiert worden und unsere Wohnung verschimmelt und ich finde es manchmal schwierig, mir selbst einfach mal zuzuhören.
Goog Night ihr Gören <3

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen